Alles rund um die Weltpremiere der beiden neuen Filme der Ulrich Seidl Filmproduktion und des Stadtkino Filmverleihs
UPDATE: Erste Interviews und Reaktionen zu Im Keller und Ich seh Ich seh finden Sie in der rechten Spalte. Der offizielle Trailer zu Im Keller ist ebenfalls online. Wir freuen uns weiters, die TV-Ausstrahlung der Dokumentation Böse Buben (2014, Constantin Wulff) am 29. September im Rahmen des Kulturmontags in ORF 2 stattfinden wird. Der Film wird im Rahmen des Kinostarts von Im Keller auch in ausgewählten Vorführungen in den österreichischen Kinos zu sehen sein.
Im Keller ist Ulrich Seidls Rückkehr zur dokumentarischen Form. Ein Filmessay, tragisch und komisch: eine Nachtmeerfahrt durch das Souterrain österreichischer Seelen – mit den für ihn typischen Tableaus. Der Film handelt von Menschen und Kellern und was Menschen in ihren Kellern in der Freizeit tun. Der Film handelt von Obsessionen. Der Film handelt von Blasmusik und Opernarien, von teuren Möbeln und billigen Herrenwitzen. Von Sexualität und Schussbereitschaft, Fitness und Faschismus, Peitschenschlägen und Puppen.
Der Keller ist in Österreich ein Ort der Freizeit und der Privatsphäre. Viele Österreicher verbringen mehr Zeit im Keller ihres Einfamilienhauses als im Wohnzimmer, das oftmals nur zu Repräsentationszecken dient. Im Keller gehen sie ihren eigentlichen Bedürfnissen nach, ihren Hobbys, Leidenschaften und Obsessionen.In unser aller Unterbewusstsein ist der Keller aber auch ein Ort der Dunkelheit, ein Ort der Angst, ein Ort der menschlichen Abgründe.
Ulrich Seidl
Eine der spannendsten Genrefilme aus Österreich steht mit Ich seh Ich seh bevor:
In der Hitze des Sommers. Ein einsames Haus am Land zwischen Wäldern und Kukuruzfeldern. Zehnjährige Zwillingsbuben warten auf ihre Mutter. Als diese nach einer Schönheitsoperation einbandagiert nach Hause kommt, ist nichts mehr wie vorher. Die Kinder beginnen zu bezweifeln, dass diese Frau tatsächlich ihre Mutter ist und versuchen die Wahrheit herauszufinden. Um jeden Preis. Ein existentieller Kampf um Identität und Urvertrauen entspinnt sich.
Ein Horrorfilm? Ein Autorenfilm? Unser Film Ich seh Ich seh soll beides sein. Wir lieben körperliches Kino. Kino, das physisch überwältigt. Gleichzeitig wollen wir mit unserer Geschichte auch Fragen stellen, die wir als existenziell empfinden. Fragen, die an Lebensrealitäten geknüpft sind, Fragen nach Erziehung, Machtverhältnissen in der Familie, Identität und vor allem dem Monströsen im Menschen. Wir wollten einen Film machen, der etwas über unser Leben zu erzählen hat und dabei nervenzerfetzend ist.
Veronika Franz und Severin Fiala