Haile GerimaUSA 1982 / 129 min
Die Geschichte von Nay Charles, einem Vietnamveteranen, der sich nur schwer wieder im Alltag zurechtfindet, beginnt mit einer Sequenz, in der zwei Schwarze Männer auf dem Sunset Boulevard von der Polizei angehalten werden. Von dort führt Gerimas Erzählung seinen Protagonisten von den Straßen des Ghettos über die Denkmäler in Washington, wo seine Freundin und Black Power Aktivistin Liza Jane arbeitet, nach Los Angeles, wo ihr gemeinsamer Freund Randolph von seinem Durchbruch in Hollywood träumt, und zurück in den ländlichen Süden der „USA“, wo Nays Großmutter lebt, Widerstand nicht nur gegen Immobilienspekulanten leistet und Gedächtnis wie Erinnerungen zahlloser Generationen von Schwarzen Menschen bewahrt, die gegen die europäische Institution der Sklaverei und die Segregationsgesetze gekämpft haben und weiterhin kämpfen.
Die Struktur des Films verwebt vergangene und gegenwärtige Kämpfe der „Dritten Welt“ im In- und Ausland und spiegelt Nays gewundene Suchbewegung, im Versuch sich selbst und sein Volk über verschiedene Zeiträume hinweg wiederzufinden – als hänge er an einem versteckten Faden eines verwundeten Gedächtnisses. Der Film endet, ähnlich wie Harvest 3,000 Years, mit kraftvollen Figuren einer befreiten Jugend: entschlossen, die Ideale der Freiheit, die sie geerbt hat, zu verwirklichen und weiterzutragen.
Nach seiner Premiere im New Yorker Film Forum erhielt der Ashes and Embers den FIPRESCI-Preis auf der Berlinale und wurde auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt. Die Restaurierung durch Array Releasing im Jahr 2016 ermöglichte es, den Film zum ersten Mal in den USA in die Kinos zu bringen.