November 2021: 26 Kunstschätze des Königreichs Dahomey verlassen Paris und kehren in ihr Herkunftsland, das heutige Benin, zurück. Zusammen mit Tausenden anderen Gegenständen wurden sie 1892 von französischen Kolonialtruppen geraubt. Doch wie sollen die zurückkehrenden Objekte empfangen werden, in einem Land, das sich während ihrer Abwesenheit stark verändert hat? Unter den Studierenden der Universität von Abomey-Calavi in Benin entflammt eine politische Debatte. (via berlinale.de)
DISCO BOY
Franz Rogowski beweist in Giacomo Abbruzzeses Langfilmdebüt einmal mehr, warum er derzeit als einer der besten deutschen Schauspieler gilt. Hier gibt er Aleksei, einen jungen Belarussen, der sich auf spektakuläre Weise nach Frankreich durchschlägt, um sich dort der Fremdenlegion anzuschließen. In einem Paralleluniversum ist Jomo ein Guerillakämpfer, der zusammen mit seiner Schwester Udoka eine aufständische paramilitärische Gruppe im Nigerdelta anführt. Abbruzzese verwebt die Schicksale seiner charismatischen Hauptfiguren in einer metaphysischen Ménage à trois, zu der der Elektromusiker Vitalic einen pulsierenden Score beisteuert und die Kamera von Hélène Louvart starke Bilder voller Poesie und Spannung findet. (Pamela Jahn)
Absolute Giganten
Die drei Hamburger Jungs Floyd, Ricco und Walter sind dicke Freunde. Walter ist Lackierer in einer abenteuerlichen Hinterhofwerkstatt, Ricco hält sich für einen großen Rapper und jobbt in einem Schnellimbiss. Für Floyd beginnt ein neuer Lebensabschnitt: nachdem er eine Bewährungsstrafe abgebüßt hat, kann er auf einem Containerschiff anheuern. Wahrscheinlich aus Angst vor der Reaktion seiner Freunde teilt er diesen seine Entscheidung erst einen Tag vorher mit. Nach anfänglicher Niedergeschlagenheit genießen die drei noch einmal richtig ihren letzten Abend in der Hafenstadt Hamburg. Dabei erleben sie sowohl lustige als auch traurige und dramatische Geschichten, die die Freundschaft der drei und die Melancholie des Abschieds einfangen.
MIT EINEM TIGER SCHLAFEN
Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin. Der Film MIT EINEM TIGER SCHLAFEN von Anja Salomonowitz ist ein poetisches Portrait der österreichischen Malerin Maria Lassnig (Birgit Minichmayr). Ein Film über ihre Suche nach ihrem ganz persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlichen Kunstwelt, ihr körperliches Ringen um ihre Malerei, in der sie ihren inneren Schmerz auf die Leinwand bringt. Und dann auch ein Film über ihren großen künstlerischen Erfolg.
Presse „Ein sehr gelungener Film, der sich weder vor der großen Künstlerin Lassnig noch vor dem Medium Kino fürchtet und viel wagt und gewinnt.“ (Salzburger Nachrichten)
„Die Rolle der Künstlerin Maria Lassnig ist Birgit Minichmayr auf den Leib geschnitten. Minichmayr als Maria Lassnig ist die Erfüllung eines Wunsches, von dem man nicht wusste, dass man ihn hatte.“ (Der Standard)
„Der Film berührt als Porträt einer Künstlerin, die immer in ihren Farben beheimatet war, nie in der „wirklichen“ Welt – und als Kritik an einer Kunstszene, die Frauen oft Jahrzehnte auf Anerkennung warten lässt.“ (Die Presse)
„Geiler Scheiß.“ Julia Pühringer
„Ein komplexer und vielschichtiger, äußerst reicher und feiner Spielfilm.“ (Cinema Austriaco)
Die zeitgenössische Tänzerin Elena und der Gebärdensprachdolmetscher Dovydas lernen sich in einem Tanzkurs für gehörlose Jugendliche kennen. Vom ersten Moment an herrscht eine starke Anziehungskraft zwischen den beiden. Nachdem sich bald eine innige Beziehung etabliert – und zwar in all ihrer Komplexität – begeben sich Elena und Dovydas auf die Suche nach einer Form von Intimität, die für beide lebbar ist.
Marija Kavtaradzes zweiter Spielfilm webt ein poetisches Filmbild aus Körpersprachen: Körperlicher Ausdruck, Erkenntnis über eigene Grenzen und eine vorsichtige Erkundung von Asexualität. Das Ergebnis ist ein fesselnder Tanz zwischen Selbst und Anderem.
„Mit einer bemerkenswerten Feinfühligkeit erzählt das litauische Liebesdrama von einer Beziehung, in der die gemeinsame Sexualität neu definiert werden muss.“ Filmfest Hamburg
„Berührend und wunderschön!“ Film Inquiry
„Eine Feier der Liebe trotz aller Widrigkeiten“ Movie Maker
„Ein bewundernswerter Liebesfilm“ Lound and Clear
La Chimera
Eine Reise zwischen den Lebenden und den Toten: In ihrem neuesten Film taucht Alice Rohrwacher in die Welt toskanischer Grabräuber ein. Sie haben alle ihre eigene Chimäre – ein Trugbild, das sie erreichen möchten, aber nie finden. Für die Bande der Tombaroli, die Diebe antiker Grabbeigaben und archäologischer Kostbarkeiten, bedeutet die Chimäre die Erlösung von der Arbeit und der Traum von leichtem Reichtum. Für Arthur (Josh O’Connor, The Crown), einen jungen Engländer, sieht sie wie die Frau aus, die er verloren hat: Benjamina. Um sie zu finden, fordert Arthur das Unsichtbare heraus und begibt sich in die Erde – auf der Suche nach der Tür zum Jenseits, von der die Mythen sprechen.
„Rohrwacher lotet in ihrem neuen Film Grenzen des Realen aus und erzählt mit beeindruckender visueller Poesie eine Geschichte, die voller Geheimnisse steckt.“ Viennale 2023
„bezaubert wie schon LAZZARO FELICE mit ungewöhnlichen, teils märchenhaften Bildern und vielschichtigen Deutungsangeboten.“ ORF
„Aus dem Weihnachts- und Jahresende-Trubel für gute zwei Stunden in die Toskana der achtziger Jahre entschwinden, Alice Rohrwachers neuer Film macht es möglich. Diesmal richtet sich ihr allegorischer, sanft magischer Blick auf einen liebenswerten und liebesbekümmerten Grabräuber […]“ FAQ Magazin
„Eine märchenhafte Geschichte voller Schätze – der neue Film der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher heißt „La Chimera“ und ist ein Meisterwerk.« & »Die Filme [von Rohrwacher] gehören mitunter zum Herausragendsten, was die europäische Filmszene die letzten zehn Jahre hervorgebracht hat.“ Kurier
Die Theorie von Allem
1962. Ein physikalischer Kongress in der Schweiz. Ein junger Doktor in spe. Eine geheimnisvolle Pianistin. Eine bizarre Wolkenformation am Himmel und ein dröhnendes Geheimnis unter dem Berg. Die Theorie von Allem. Ein quantenmechanischer Thriller in schwarz-weiß.
Johannes Leinert (Jan Bülow) reist mit seinem Doktorvater (Hanns Zischler) zu einem physikalischen Kongress ins Hotel Esplanade in den Schweizer Alpen. Ein iranischer Wissenschaftler soll hier einen bahnbrechenden Vortrag zur Quantenmechanik halten. Doch der Redner, von dem nichts weniger als eine Theorie von Allem erwartet wird, verspätet sich und die feine Gesellschaft fristet die Zwischenzeit mit geistreichen Dinnerpartys und eleganten Ski-Ausflügen. Eine geheimnisvolle Pianistin (Olivia Ross) zieht Johannes in ihren Bann, doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie weiß Dinge über ihn, die sie gar nicht wissen kann. Als einer der deutschen Physiker auf monströse Weise ums Leben kommt, treten zwei Ermittler auf den Plan, die einen Mord vermuten. Während bizarre Wolkenformationen am Himmel auftreten, verschwindet die Pianistin spurlos und Johannes gerät auf die Spur eines Geheimnisses, das tief unter dem Berg Wurzeln geschlagen hat.
Ein Film, der das Zeug hat, zum modernen Klassiker zu werden. Stil, Suspense und eine Erzählung, die ihren eigenen Abgrund abschreitet: bei Timm Kröger ist alles da, was große Filmkunst in bester Hitchcock-Tradition ausmacht. Besetzt mit einem fantastischen Ensemble und durchsetzt von einem phänomenalen Soundtrack (Radio-Symphonieorchester Wien), ist die DIE THEORIE VON ALLEM ein genialer Film Noir über die Kontingenz unserer Welt, in der Vieles möglich und kaum etwas notwendig ist.
„Die Theorie von Allem“, inszeniert von dem deutschen Regisseur Timm Kröger, schaffte es in den Wettbewerb: ein finster glänzender Wissenschaftskrimi, reich an absurden Ansichten, cinephilen Zitaten und quantenmechanischen Andeutungen.“ Profil
„In Summe ergibt das einen Film von geradezu hypnotischer Sogwirkung als hätte der frühe Lars von Trier, sagen wir, der aus seiner Europa-Phase, ein drogenumnebeltes Remake von Oppenheimer gedreht. Der Geheimtipp von heute ist der Kultfilm von morgen.“ ray
Archiv der Zukunft
Archiv der Zukunft – Das Naturhistorische Museum Wien
Im Naturhistorischen Museum in Wien wird mit akribischer Energie gesammelt, geforscht, archiviert und reflektiert – mehr als 30 Millionen Objekte sind hier über die Jahrhunderte zusammenge tragen worden, um sie immer wieder aufs Neue zu befragen. ARCHIV DER ZUKUNFT bietet einen Blick hinter die Kulissen des traditionsreichen Museums, abseits der bekannten Schaukästen, und zeigt einen Mikrokosmos institutioneller Forschung, der sich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stellt. Eine filmische Hommage an die Bedeutung der Wissenschaft und ein erkenntnisreiches Nachdenken über das Leben auf der Erde und darüber hinaus.
„Liebevolle Hommage an eine altehrwürdige, quicklebendige Institution“ ray Filmmagazin
Premiere bei der Diagonale 2023 Im Naturhistorischen Museum in Wien wird alles gesammelt, archiviert und studiert, was sich auf der Erde und im All findet – und der Spezies Mensch in die Finger kommt. Archiv der Zukunft fängt die ästhetische Anziehungskraft der Sammlung und ihrer Arbeitsprozesse ein und beleuchtet das Mammutprojekt der Wissenskonservierung und -produktion, das sich hinter der imperialen Fassade des Gebäudes verbirgt. (Auszug Katalog Text Diagonale)
Vicky hat eine geheimnisvolle Gabe: Sie kann jeden Duft reproduzieren, dem sie begegnet. Als ihre entfremdete Tante plötzlich in die Stadt zurückkehrt, wird das junge Mädchen durch die Beschwörung ihres Dufts in eine Vergangenheit voller rätselhafter Familiengeheimnisse zurückversetzt.
„Umwerfend… Adèle Exarchopoulos ist eine Naturgewalt” – The Playlist
„Ein mystischer Thriller… Teils Zeitreise, Teils Liebesfilm, und alles mit Herz” – Deadline
„Bezaubernd“ – Screen
After Blue
Auf einem Planeten, auf dem nur Frauen überleben können, entdeckt die junge Roxy eine bis zum Kopf im Sand steckende Verbrecherin namens Kate Bush (!) und gräbt sie aus. Die Befreite macht sich mordend auf die Flucht. Roxy wird von der Gemeinschaft aufgetragen, sie gemeinsam mit ihrer Mutter Zora aufzufinden und einzufangen. Ausnahmeregisseur Bertrand Mandico entwirft in seinem zweiten Langfilm eine mit allen Stilmitteln des Kinos heraufbeschworene, hypersinnliche Retrofuturistik, so epigonal wie originär, die in ihrer eigenen Raumzeit glitzert und schimmert und atmet und den Weg leuchtet Richtung Zukunft (des Kinos). (Slash Filmfestival)
Ich wollte eine Ode an das Kino und die Schauspielerinnen drehen, ein einzigartiges und universelles Abenteuer, das die Elemente des Westerns, die Grausamkeit der alten Märchen und die Lyrik der Science-Fiction aufgreift.
– Bertrand Mandico
„Faszinierend, fröhlich und feministisch.“ L’Humanité
„So queer wie die Rocky Horror Picture Show, so psychedelisch wie Alejandro Jodorowskys El Topo und so traumhaft-hypnotisch wie David Lynchs Eraserhead.“ RAY Filmmgazin