Aditya AssaratThailand 2007 / 92 min
Takua Pa, eine jener wunderschönen Küstenregionen im Süden Thailands die durch den verheerenden Tsunami 2004 vernichtet wurde, bietet die leergefegte Kulisse für Aditya Assarats ersten Langspielfilm Wonderful Town. Diese real vernarbte Kulisse verstärkt die Dramatik der fiktiven Geschichte des jungen Architekten Ton (Supphasit Kansen) und der lokalen Hoteleignerin Na (Anchalee Saisoontorn), die sich in diesem Landstrich treffen. Ton wurde von seinem Büro in Bangkok in die Region beordert um den Wiederaufbau der zerstörten Hotelanlagen zu regeln. Die gespenstische Stille an diesen Orten lässt ihn die 8000 Opfer, die vor dem Tsunami hier lebten und arbeiten förmlich spüren. Die wenigen Locals scheinen in Tons Augen kein Interesse an der Rückkehr der Touristen zu haben, sie interessieren sich mehr für Tons Zuneigung für Na. Denn die spröde Beziehung auf die sich Na und Ton einlassen, bringt unterdrückte Gefühle zurück in das kollektive Gedächtnis der letzten Überlebenden dieser darniederliegenden Region.
Die diametral zueinanderstehende Geschichte und Naturkulisse erzeugen in Wonderful Town eine Dynamik, die auch als Parallele zu der problembehafteten Beziehung zwischen paradiesischen Orten und menschlicher Intervention stehen kann. Wonderful Town ist keine simple Reaktion auf die katastrophalen Einschnitte die der Tsunami in der Thailändischen Natur und dem Bewusstsein der Bevölkerung hinterließ. Die traumatisierende Katastrophe wird ausgeklammert, was ihre Spuren umso deutlicher in die Handlung einwirken lässt. Sie bildet das Tableau auf dem sich die Beziehung zwischen Tan und Na auf einen überraschenden wie abrupten Höhepunkt zuspitzt.