Janchivdorj SengedorjMongolei 2021 / 126 min
Ein genialeres Film-Intro ist kaum vorstellbar, eine Bananenschale, durch die eine Studienkollegin von Saruul zu Fall kommt, bringt die Geschichte gleich zu Beginn rasant in Fahrt: verletzt kann die Ausgerutschte nicht zur Arbeit, will diese aber nicht verlieren und sucht deshalb eine, die für sie einspringt. Die auf den ersten Blick schüchterne Saruul willigt ein, sie zu vertreten, ohne ganz genau zu wissen, worauf sie sich mit dem Job in einem Sexshop einlässt. Was dann folgt, ist eine von Minute zu Minute fesselndere Coming-of-Age-Erzählung. Saruul, die sich eigentlich zur Malerei hingezogen fühlt, von ihren Eltern aber zum Studium der Nukleartechnik gedrängt wird, entwickelt sich in ihrem neuen Job und den Begegnungen mit der mondänen Sexshop-Besitzerin Katya zu einer überraschend entschluss- und experimentierfreudigen Autorin ihrer eigenen Geschichte. Nicht zuletzt aufgrund der radikal gegenwärtigen Kameraarbeit Otgondavaa Jigjidsurens eine vergnügliche und lange nachwirkende Parabel über das Leben in der mongolischen Hauptstadt.