Ali Samadi AhadiDeutschland 2009 / 102 min
"7000 Jahre persische Hochkultur"; in der kleinen Kölner Wohnung der Fleischhauerfamilie Taheri werden persische Traditionen im Köln von heute noch hochgehalten. Die größte Sorge des Patriarchen (Michael Niavarani) gilt seinem erwachsenen Sohn Mohsen (Navíd Akhavan), der immer noch bei den Eltern lebt, an seiner Mama (Proschat Madani) hängt, am liebsten strickt und so gar nicht in diese "Tradition" des Vaters hinein passen will. Als Taheri die Metzgerlizenz entzogen wird soll Mohsen seinen Mann stehen und die Kölner Metzgerei übernehmen - seine erste Feuerprobe ist die Fleischbeschaffung in Polen. Doch statt billiger Schafe stößt Mohsen in der ehemaligen DDR-Siedlung Oberniederwalde auf seine große Liebe: Ana Bergheim (Anna Böger), Ex-Kugelstoßerin. Sie lebt mit ihrer Familie in einer eigenen Welt, in der der Mauerfall ein Sündenfall ist, DDR-Ideale noch Zukunft haben und wo ein Deutsch gesprochen wird, das jeden Kölner Integrationsbeauftragten in den Wahnsinn treiben würde. Doch die Bergheims sind vom kleinen Iraner Moshen recht begeistert: Erstens halten sie ihn für einen finanzstarken Investor für ihre marode Ex-DDR-Textilfabrik. Und zweitens ist Moshen zwar ein Fremder "aber wenigstens ist er kein Wessi!". Doch Moshens Glück gerät arg ins Wanken als der väterliche Benz vorfährt und gleich mehrere individuelle wie radikale Gesellschaftsentwürfe aufeinanderprallen.