Seamus MurphyGroßbritannien, Irland 2019 / 90 min
Ein Kindergesicht drückt sich neugierig an die Fensterscheibe eines Autos, in dem die britische Musikerin PJ Harvey und der Fotojournalist und Filmemacher Seamus Murphy sitzen. Sie sind in Kabul, Afghanistan, einer von drei Stationen, die sie neben dem Kosovo und Washington D.C. bereisen. Harvey ist auf der Suche nach Inspiration, sammelt Eindrücke und Worte, beobachtet, lauscht, nimmt auf. Ihre Gedanken sind im Voice-over zu hören. Es ist die Chronik einer Fremden, deren aufmerksamer Blick sich auf Alltag und Realität an den von ihr bereisten Orten richtet. Aus Inspiration werden Gedichte, aus denen Songs für ihr Album „The Hope Six Demolition Project“ entstehen. In einem eigens erbauten Studio in London spielt PJ Harvey die Songs mit ihrer Band ein. Das Studio fungiert als Guckkasten, durch dessen Einwegfenster interessiertes Publikum den Vorgang beobachten kann. Seamus Murphy übersetzt die Spurensuche und den intimen künstlerischen Prozess, den die Musikerin durchläuft, in poetische, beeindruckend montierte Bilder, ohne ihr jemals ihre enigmatische Aura zu nehmen. Die Vision des Künstlers und der Künstlerin verbinden sich in A Dog Called Money zu einer außergewöhnlichen Symbiose.
Berlinale 2019