Händl KlausÖsterreich 2008 / 83 min
Neben Götz Spielmanns Revanche ist der erste Spielfilm von Händl Klaus, März, die schönste und wichtigste Kinoarbeit des heimischen Films in diesem Jahr. Und ähnlich wie Revanche, jedoch stilisierter und artifizieller, ist auch März ein Heimatfilm im allerbesten Sinne. Beruhend auf einer tatsächlichen Begebenheit – dem rätselhaften, gemeinsamen Selbstmord dreier Männer in Tirol vor wenigen Jahren – , erzählt der Regisseur eine Geschichte ohne Aufklärung, ein Nebenbei, eine Abwesenheit, eine Leerstelle. Gedreht im Tiroler Dialekt, teils mit Laien, an alltäglichen Orten, ist März ein Ineinander von Stilisierung und Realismus, von Gemachtem und Gefundenem, ein genauer, schmerzhafter Grenzgang eines außergewöhnlichen Kinos.
Die Entscheidung, die Figuren in einer radikalen Dialektversion sprechen zu lassen, war eine Rückkehr in eine Art «Ursuppe». Ich komme aus Tirol, lebe aber seit zwanzig Jahren nicht mehr dort. Wenn ich für das Theater schreibe, dann ist das eine stark stilisierte, rhythmisierte Kunstsprache. Aber hier war es ein Genuss, mit den verschütteten Ausdrücken umzugehen, mit denen ich aufgewachsen bin und für die man im Hochdeutschen längere Umschreibungen bräuchte. Der Dialekt bringt alles gleich auf den Punkt, und oft hat er eine eigentümliche Sinnlichkeit.
Händl Klaus