Michail KalatozovRussland 1957 / 94 min
Der Film erzählt die Geschichte einer vom Krieg zerrissenen Liebe: Nachdem Boris freiwillig in den Krieg zieht, heiratet Veronika dessen Cousin Mark, der als Pianist vom Kriegsdienst befreit ist. Sie kann Boris jedoch nicht vergessen und gerät in einen zunehmenden Gewissenskonflikt. Als sich herausstellt, daß Mark die Kriegsbefreiung durch Bestechung erworben hat und sich heimlich auf anrüchigen Abendgesellschaften vergnügt, scheitert die Beziehung. Veronika wartet auf die Rückkehr von Boris und erfährt erst bei den Siegesfeiern die unumstößliche Wahrheit über seinen Tod. Doch die Freude der versammelten Menge läßt sie ihren persönlichen Schmerz überwinden. Der vielfach preisgekrönte Film verdankt seinen internationalen Erfolg sowohl der ungewohnten Dichte der Bilder und herausragenden Kameraarbeit, als auch der unpathetischen Schilderung des Krieges. Dem Geist des politischen Tauwetters entsprechend stand erstmals das individuelle Leid, das der Krieg über die Menschen brachte, im Mittelpunkt. (russischerfilm.net)
Selten war das Kino so frei wie hier - es ist ein einziges Schweben, Rasen, Sehnen, darin eins mit den Seelenzuständen seiner Protagonisten, die man hier gern Helden heißt, gerade weil sie so gewöhnlich sind in ihrem Scheitern am Leben.
Olaf Möller, Österreichisches Filmmuseum
Im Rahmen der Wiener Festwochen 2015 - Hommage an Mieczysław Weinberg