JEONG Ji-hyeSüdkorea 2022 / 105 min
Jeong-sun, eine Frau in mittleren Jahren, arbeitet in einer Lebensmittelfabrik, wir erfahren nie ganz genau, was da eigentlich hergestellt oder verpackt wird, jedenfalls herrschen strenge Hygienevorschriften, alle hier sind in weiße Schutzkleidung und Haarnetze gehüllt: eine wahrhaft pittoreske Kulisse für das Drama, das sich nun entfaltet. Die Wochen ziehen zunächst gleichförmig ins Land, Tag für Tag fahren Jeong-sun und ihre Tochter, die am Schrottplatz arbeitet, gemeinsam nach Hause. Sie sprechen über die bevorstehende Heirat der Tochter. Irgendwann aber fängt Yeong-su als neuer Arbeiter in der Fabrik an, und Jeong-sun und er kommen sich schnell näher, aber sie will nicht, dass die anderen Arbeiter*innen oder ihre Tochter etwas von der Liaison erfahren, sie hat das Gefühl, sich unangemessen zu verhalten. Dann aber begeht ihr Liebhaber eine folgenschwere Tat, die der Geschichte eine völlig neue Wendung gibt. In leisen Tönen erzählt ist es vor allem die umwerfende Performance der Hauptdarstellerin des Films, die Jeong-sun zu einem absoluten Must-See des diesjährigen Festivals macht.