„Antigone“ aus dem Jahr 1991.
Gemeinsam mit ihrem Partner Jean-Marie Straub hat Danièle Huillet nicht weniger als Kinogeschichte geschrieben. Am 9. Oktober 2006 verstarb sie im 70. Lebensjahr. Mit Straub hat sie über 50 davon verbracht und gearbeitet. „Ohne Danièle hätte ich nie einen Film gemacht, ich bin zu faul dazu. Ich wäre auf der Strecke geblieben“, sagt er.
Auch das Stadtkino ist den beiden Filmemachern in besonderer Weise verbunden. Wir haben seit unserem Bestehen 1981 alle ihre gemeinsamen Filme gezeigt und dem österreichischen Publikum zugänglich gemacht. Daher nutzen wir den zehnten Todestag Danièle Huillets um an die außergewöhnliche Radikalität und Zärtlichkeit ihres Kinos zu erinnern.
Der Film, zuerst als Theaterstück an der Schaubühne Berlin erarbeitet, später im Amphitheater im sizilianischen Segesta auf Film aufgezeichnet, zeigt die Tragödie der Tochter des Ödipus (Astrid Ofner), die sich gegen Kreon (Werner Rehm), den König von Theben auflehnt, weil sie ihren toten Bruder Polyneikes bestatten möchte.
Peter Handke: „Das Straubsche Kino und das alte griechische Drama sind für mich geradezu einesgleichen, formgleich; beide stehen oder stocken, am Anfang und verharren da, beharren auf diesem, ganz einerlei, ob Anfang des Kinos oder des Theaters, und zeigen mir zugleich doch, auch heutigentags (jetzt gerade!), Theater- wie Filmdrama pur. ‚Höchst dramatisch‘: So enthüllen und zeigen sich mir, eben wie sonst nur noch die antiken Stücke, die Filme der Straubs, gesetzt, ich lasse ihnen, wieder gleich des Antiken, mit meinem Zuschauen die Zeit dazu.“
Am 9. Oktober um 19 Uhr im Stadtkino im Künstlerhaus.