Aufklärung ist ein Tabu. Verhütung ist ein Tabu. Schwangerschaftsabbruch ist ein Tabu. Worüber wird dann überhaupt noch geredet?
Film & Gespräch
„Der lange Arm der Kaiserin. Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruches in Österreich“
Ö 2012/ 65 min., R: Susanne Riegler
In Österreich ist Sexualerziehung seit 1970 im Schulunterricht verankert. Faktum aber ist, dass er kaum stattfindet. Umfragen unter SchulabgängerInnen bestätigen daher immer wieder, dass die Jugendlichen nur lückenhaft über Sexualität, Fortpflanzung und Verhütungsmethoden Bescheid wissen.Ein heißes gesellschaftspolitisches Eisen ist auch das Thema „Verhütung auf Krankenschein“. Während das in fast allen westeuropäischen Ländern Standard ist, muss in Österreich jede Frau/ jedes Paar selbst dafür aufkommen.
Obwohl der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft seit 1975 in Österreich unter gewissen Bedingungen straffrei ist, wird auch dieses Thema tabuisiert. Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden, geraten nach wie vor unter moralischen und sozialen Druck. Sie müssen – da es immer weniger Spitäler gibt, die einen Abbruch vornehmen – oft lange Anreisen auf sich nehmen und nicht wenig dafür bezahlen, während in den meisten europäischen Ländern die Kosten vollständig oder großteils von den Krankenkassen übernommen werden.
Basierend auf ExpertInnen-Interviews, Erzählungen von Zeitzeuginnen, historischem Bildmaterial, Gerichtsurteilen u.v.m. fragt der Film: Warum ist das so? Ist es der lange Arm der Kaiserin der noch immer nach uns greift?
Im Anschluss an den Film Der lange Arm der Kaiserin. Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruches in Österreich findet ein Publikumsgespräch mit der Filmemacherin Susanne Riegler und einer Aktivistin von Pro Choice Austria statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik in der Gynäkologie und Geburtshilfe, Pro Choice Austria und dem Stadtkino Wien.
09. März 18:00
Tickets
TRAILER:
http://www.derlangearmderkaiserin.at/