Rafi PittsDeutschland, Iran 2010 / 92 min
Vor kurzem erst wurde Ali aus dem Gefängnis entlassen. Nun arbeitet er als Nachtwächter in Teheran. Er hat eine Stelle in einer Fabrik gefunden, so ist es ihm immerhin möglich, für den Lebensunterhalt seiner kleinen Familie – seiner Ehefrau Sara und ihrer gemeinsamen Tochter Saba – zu sorgen. Doch als Ali eines Tages von der Arbeit kommt, sind Sara und Saba verschwunden. Als alles Warten nichts nützt, wendet Ali sich an die Polizei. Doch auf der Wache herrscht Chaos, es dauert Stunden, ehe man ihm eine Auskunft geben kann. Dann teilt man ihm mit, dass es eine Schießerei mit Demonstranten gegeben habe. Alis Frau Sara sei zufällig in sie hineingeraten und getötet worden, Saba hingegen sei noch immer vermisst. Die Suche nach seiner Tochter treibt Ali in tiefe Verzweiflung, zumal sie damit endet, dass man ihre Leiche findet. In einem Akt blindwütiger Rache tötet Ali daraufhin wahllos zwei Polizeioffiziere. Anschließend flieht er in Richtung der nördlichen Wälder. Doch längst ist die Polizei dem Flüchtling auf der Spur. Auf der Landstraße liefern sich Ali und ein Polizeiwagen eine wilde Verfolgungsjagd. Sie endet mit einem Unfall Alis, der daraufhin in den Wald rennt und Schutz zwischen den Bäumen sucht. Doch vergeblich. Die zwei Polizeibeamten, die hinter ihm her waren, Hassan und Nazem, nehmen ihn fest. Ali scheint sich in sein Schicksal zu ergeben. Willig folgt er den beiden Männern, die ihn scharf bewachen. Doch dann verlaufen sie sich, überall sehen sie nur Bäume. In solch einer einsamen Landschaft sind die Grenzen zwischen Jägern und Gejagtem nur sehr schwer zu ziehen
Berlinale Katalog, 2010