Elisabeth Guggenberger, Helmut VoitlÖsterreich 2015 / 110 min
Dieser Film erzählt über das Mitgefühl und darüber wie der Verlust dieser menschlichen Eigenschaft zu Gewalt, Hass und Ungerechtigkeit führt. Die Autoren und Gestalter des Films, Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl, erlebten hautnah was geschieht, wenn Mitgefühl durch Rassismus erstickt wird. Ihren zweijährigen Widerstand gegen Rassismus, Fremdenhass und eine nationalistische Politik dokumentierten sie mit ihrer Kamera.
Angesichts der gegenwärtig kriegführenden Staaten und der Situation von Flüchtlingen in Europa, gibt der Film einen ungeschminkten Einblick in die Dimension des Helfens.
Im Dezember 2004 überlebten Voitl und Guggenberger den Tsunami in Sri Lanka. Der Tsunami zerstörte in der Nähe ihres Urlaubsortes an der Südwestküste Sri Lankas zwei Fischerdörfer. Das eine Dorf von Buddhisten bewohnt, das benachbarte Dorf seit 1200 Jahren von Muslimen besiedelt. Angesichts des Leids der Dorfbewohner entschlossen sich die beiden Filmemacher ein Hilfsprojekt zu initiieren und durchzuführen. Das Ziel: der Wiederaufbau beider Dörfer. Was aus dem Entschluss zu helfen resultierte, wurde in über hundert Stunden Videomaterial tagebuchartig dokumentiert.
Der Entschluss den Film zu schneiden und fertig zu stellen, fiel erst zehn Jahre nach der Katastrophe. Ein wesentlicher Grund dafür war die sich anbahnende Welle von Flüchtlingen nach Europa aus den kriegführenden Staaten des Ostens. Die Parallelen im Ablauf der Ereignisse ab 2004 und ab 2014 sind verblüffend. Das Leid der Kriegsopfer, das Leid der Tsunamiopfer, beides Auslöser von Mitgefühl und Hilfe, Wiederaufbau von Dörfern, Willkommenskultur und Integration.
Der Film Help me… if you can gibt einen ungewöhnlich authentischen und schonungslos offenen, tiefen Einblick in die Schwierigkeit und Problematik des Helfens im Umfeld von Rassismus und Gewalt Der Film zeigt auch überzeugend, dass die beharrliche Überwindung der Hemmnisse und der mutige Kampf um Gerechtigkeit zum Ziel führen kann. In diesem Dokumentarfilm entfaltet sich die Wirklichkeit des Helfens vor den Augen des Kameramannes von Augenblick zu Augenblick, immer fließend, immer lebendig.