Freies Kino: Personale Claudia Larcher


25. April 20:30 bei freiem Eintritt! Zählkarten sind an der Abendkassa erhältlich.

Die Bildende Künstlerin und Filmemacherin Claudia Larcher widmet sich in ihrem Werk unabhängig vom Medium der Auseinandersetzung mit Architektur und den Spuren von Geschichte und Erinnerung, die bestimmte Orte durchziehen. Ihre künstlerische Praxis umfasst Fotocollagen, ortsspezifische Videoanimationen und Mixed-Media-Installationen. Viele ihrer bewegten Bilder sind digitale Erkundungen von Innenräumen, in denen Menschen abwesend sind, aber dennoch präsent bleiben. Ihre Arbeiten wurden international in Ausstellungen, Kinos und auf Filmfestivals gezeigt, darunter Anthology Film Archives NYC, Museum of the Moving Image NYC, Slought Foundation Philadelphia, Calouste Gulbenkian Foundation Lissabon, Centre Pompidou Paris, Museum für zeitgenössische Kunst Roskilde, Ars Electronica Festival Linz, Kunsthalle Wien, Viennale, Ann Arbor Film Festival, Vienna Shorts, Tokyo Wondersite Japan und Manifesta 13. Larcher hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Preis der Kunsthalle Wien 2008, den Outstanding Artist Award des Bundeskanzleramts 2016, den Kulturpreis Vorarlberg 2018 und den Hilde Goldschmidt Preis 2019. Derzeit lebt und arbeitet sie in Wien.

Moderation Daniel Hadenius-Ebner, Festivaldirektor Vienna Shorts

PROGRAMM

POINTS LINES PLANES | Video, 14 min, Stereo | USA/ GB 2018

Regie: Claudia Larcher | Sound: Constantin Popp

Das Video "Points Lines Planes" ist ein unveränderter "one take shot" von Claudia Larcher, aufgenommen am 14. Juli 2016 von 15:00 bis 15:16 Uhr vom Ufer der Upper Bay in New York City. Es zeigt ein kurzes Gewitter, das den Ort visuell verändert. Die Kombination von Bild und Ton von Constantin Popp eröffnet neue Interpretationsebenen und dramatische Wendungen, wodurch die Interaktion zwischen Wetterphänomenen und städtischen Landschaften erforscht wird.

HEIM | Videoanimation, 11 min 40 sek, Stereo | Österreich 2008

Regie, Sound: Claudia Larcher

Ein ganzes Haus wird besichtigt, vom Dachboden bis zum Keller. Das ganze Reservoir einer kleinbürgerlichen Provinzidylle offenbart sich in Claudia Larchers Videoanimation in Form von Fotos und Laufbild, montiert zu einem scheinbar unendlichen Panoramaschwenk. Im Hintergrund dröhnt die Tonspur und fördert Unbehagliches, Unheimliches zutage.

DRAMATIS PERSONAE | Video, 4 min, Stereo | Sri Lanka 2019

Regie, Sound: Claudia Larcher

Hans Belting argumentiert, dass mediale Gesichter das natürliche Gesicht in der Öffentlichkeit verdrängt haben und das Publikum mit Gesichtsklischees bedient wird. In Larchers Video tragen Angestellte und Besucher*innen der one world foundation reglos geschnitzte Emoji-Masken, welche ihre Identitäten verschleiern und an August Sanders' Porträts erinnern. Die Masken sind kulturell und gesellschaftlich kontextlos und ersetzen die natürlichen Gesichter.

POSTALPS | Video, 4 min 55 sek, Stereo | Österreich 2019

Regie, Sound: Claudia Larcher

Das Video „#postalps“ untersucht kritisch den Alpentourismus und die damit einhergehende massive Bauweise von Schilift- und Beschneiungsanlagen sowie Erlebnisarenen. Diese Maßnahmen sind ressourcenintensiv und führen zum Verschwinden von Bauern und Nutztieren sowie zum Massentourismus in infrastrukturarmen Regionen. Angesichts der fortschreitenden Erderwärmung erscheinen sie unverantwortlich. Das Video zeigt Szenen der alpinen Gegenwart und stellt die Frage nach der Rechtfertigung der Investitionen in die Unterhaltungsindustrie und ihre Auswirkungen auf Mensch und Natur.

SELF | Videoanimation, 8 min, 5.1 Sound | Österreich 2015

Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Constantin Popp

Eine Kamerafahrt über das größte menschliche Organ wird zur Reise entlang einer unheimlichen Körperlandschaft mit falschen Verlängerungen und unmöglichen Ausdehnungen. Es surrt, rauscht, pluckert, im Hintergrund ein Wispern. Poren, Fältchen und Adern sind zum Greifen nah, doch Innen und Außen verschwimmen bis zur völligen „Verflüssigung“ des Bildes. Eine visuelle Erzählung über die Fragilität des Selbst und genetische Mutationsphantasmen. Skin-Horror vom Feinsten.

PAUSE/ Interview mit Daniel Ebner (Director Vienna Shorts)

EMPTY ROOMS | Videoanimation, 10min 30 sek | Österreich/ GB 2011

Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Constantin Popp

Die Kamera gleitet dicht an einer weißen Wand entlang, deren Textur scheint sich förmlich in den Film einzuschreiben. Dann eine offene Türe, leerer Raum, weite Hallen: unbestimmt in Verwendung oder baulicher Intention. Im Zusammenspiel mit der präzisen Soundebene evozieren die Nicht-Orte Emotionen. Und auch die Wände geraten in Bewegung, bevor der animierte Raumkomplex zurück zu seinem Ausgang und damit ins Meta-Nichts entschwindet.

EVERYTOWN | Videoanimation, 1 min 43 sek | Österreich 2007

Regie, Animation: Claudia Larcher

Der Kurzfilm „Everytown“ von Claudia Larcher ist ein faszinierender Blick in die Vergangenheit und die Zukunft zugleich. Der Film setzt sich mit futuristischen Modellen aus Wissenschaft, Literatur und Film zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander und analysiert, wie sich diese Modelle auf die heutige Gegenwart übertragen lassen. Der Film ist in Form eines Trailers gestaltet und zeigt, wie Architektur, politische Systeme, öffentlicher Verkehr und Energiegewinnung sich in den letzten hundert Jahren entwickelt haben und wie sie sich in der Zukunft weiterentwickeln könnten.

COLLAPSING MIES | Videoanimation, 7 min, Stereo | Österreich 2020

Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Alexander J. Eberhard

Das architektonische Konzept des „fließenden Raums“ ins flüchtige Bewegtbild übersetzend kreiert Claudia Larcher aus Fotofragmenten Mies’scher Bauwerke einen Raum, der sich kontinuierlich neu erschafft und auflöst. Eine künstlerische Annäherung an die Paradigmen modernistischer Architektur, die die Leitideen von Transparenz und Formreduktion zum Einsturz bringt.

THE ARTIST IN THE MACHINE | Videoanimation, 3 min 26 sek, Stereo | Österreich 2022

Regie: Claudia Larcher und KI | Sound: KI

Als ihren „Artificial Assistant“ bezeichnet Claudia Larcher die KI, die ihre analoge Collageserie „Baumeister“ digital analysierte und daraus diesen Film generierte. Ob Urheber oder dienstbarer Geist – die Maschine lässt Architekturskizzen biomorph wabern und belebt (d.h. animiert) starre Formen. Die japanischen Metabolisten, die die fließende Erneuerung ihrer Bauten, das organische Wachsen, Verformen und Vergehen von Architektur forderten, hätten an „The Artist in the Machine“ Gefallen gefunden.

In der aktuellen Ausstellung ON THE ROAD AGAIN ist bis 21. Mai 2023 Larchers Arbeit “Me, Myself and I” zu sehen, die mithilfe von KI entstanden ist.

Informationen

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