Tomasz WolskiPolen 2021 / 70 min
Im Dezember 1970 sah sich die kommunistische Parteidiktatur in Polen mit einem Aufstand verzweifelter Arbeiter konfrontiert; die Lebensmittelversorgung war ohnehin schon katastrophal, nun stiegen auch noch die Preise. Aus jenen Tagen wachsender Unruhe, die in Gewalt endeten, sind Tonbandaufnahmen überliefert, darauf Vertreter der Partei das Vorgehen beraten. Diese Dokumente dienen Wolski als Grundlage: Die Politiker lässt er als Puppen auftreten und stellt den Stimmen aus dem Off die Bilder von der Straße gegenüber. Das Künstliche und das Wirkliche kollidieren; das Volk, der Macht der Apparatschiks ausgesetzt, versucht sich dennoch zu formieren.
Bert Rebhandl, Viennale