Vincenzo MarraItalien 2004 / 90 min
Der achtzehnjährige Vincenzo lebt mit seiner Familie in einem Arbeiterbezirk von Neapel. Als sein Vater stirbt, muß er plötzlich erwachsen werden. Entschlossen macht er sich an die Lösung von Problemen, mit denen er bislang noch nicht konfrontiert war.Marra konstruiert seinen Film, indem er kurze Momente hernimmt und diese mit narrativen Überraschungen unterbricht. Zwischen diesen Sprüngen landen wir in Szenen, in denen Vincenzo dem Heer beitritt, seine Schwester besucht oder mit seiner Mutter in Kontakt tritt. Eines Tages findet sich Vincenzo im Kosovo wieder, wo ein bestürzendes neues Kapitel seines Lebens beginnt. Von Anfang bis Ende läßt uns Marra rätseln, was schlußendlich mit dem Leben der Charaktere wohl geschehen mag. Und hinter all dem verbirgt sich ein subtiles politisches Statement darüber, daß es die Arbeiterklasse ist, die in den Kriegen kämpft, die andere anzetteln. Marra zeigt uns etwas von der Realität, die sich hinter diesem täuschend simplen Statement versteckt. (Piers Handling)