Alexander KlugeDeutschland 2017 / 64 min
„Was nicht gebrochen wird, kann nicht gerettet werden.“ So Heiner Müller über Opern im Vorspann zu GÖTTERDÄMMERUNG IN WIEN, einer der ersten „Basisgeschichten“ in Alexander Kluges monumentalem Prosakompendium CHRONIK DER GEFÜHLE. Als Filmemacher, TV-Produzent, Autor hat sich Kluge immer wieder am Genre der Oper und im Speziellen an Richard Wagner abgearbeitet. Befreundet mit Jonathan Meese, inspiriert von Bernhard Lang und nicht zuletzt vom Titel PARSIFAL VERLERNEN hat er nun dem Stadtkino im Künstlerhaus und den Wiener Festwochen ein großes Geschenk gemacht: Zwei Langfiilme und mehrere "Minutenfilme", in denen er noch einmal Szenen und Gespräche aus seinem Wagnermaterial Revue passieren lässt bzw. diese zu einer großen Erzählung verdichtet, indem er die Frage stellt: „Wie kann man etwas verlernen, das man gar nicht kennt?“ Wir sehen und hören: Christoph Schlingensief nach seiner epochalen PARSIFAL-Inszenierung in Bayreuth; Einar Schleef, der kurzerhand die Ritter der Gralsburg in Bert Brechts HERR PUNTILA UND SEIN KNECHT MATTI transferierte; Frank Castorf, der Wagners MEISTERSINGER in ein Bühnenbild von Jonathan Meese einbettete; Helge Schneider – und viele weitere Wegbegleiter Kluges: Christoph Schlingensief, Heiner Müller, Peter Berling, H. J. Syberberg u. a.
Gewidmet Bernhard Lang und Jonathan Meese.