Eszter HajdúDeutschland, Ungarn 2013 / 107 min
Der Film wurde während eines zweieinhalbjährigen Prozesses gegen vier rechtsextreme Mörder in Ungarn fast ausschließlich innerhalb des Gerichtsgebäudes gedreht. Nicht erst, wenn selbst der zum Tatort gerufene Sanitäter als Zeuge behauptet, er habe die Schusswunde im Gesicht eines bestialisch ermordeten Roma-Kindes nicht erkennen können, wird deutlich, wie abgrundtief verbreitet rassistische Überzeugungen in der Bevölkerung und bei den Ermittlungsbehörden sein müssen. Vor den feistverstohlen nach Zustimmung suchenden Blicken der Angeklagten wird der Richter mehr und mehr zur nach allen Seiten hin strengen Hauptfigur dieses düsteren Kammerspiels. Ein wichtiger, in seiner konzentrierten Form hochaktueller Justizfilm ohne Ortsbeschränkung.
Eszter Hajdú: geb. 1979 in Budapest. Studierte Soziologie sowie an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Budapest. Ihr Fokus liegt auf Dokumentarfilmen mit sozialpolitischen Themen. Filme (Auswahl): Destino (2007, KF), The Fidesz Jew, The Mother with No Sense of Nation, and Mediation (2008), Demon Hands (2010).
http://opre-roma-film.org