Regisseur Johannes Holzhausen unc Claus Philipp im Gespräch über Das große Museum
Wofür ist Ihrer Meinung nach ein Museum da?
Ich verstehe ein Museum wohl als eine Art Arche Noah, in der Dinge bewahrt und quasi auf einem Meer der Zeit zu uns in die Gegenwart transportiert werden. Dadurch ist jedes Museum auch eine Verdichtung von Welt.
Das heißt, es gibt in diesem System bereits einen Schnitt, eine Montage zum Thema „Welt“, auf die man sich als Filmemacher noch einmal verdichtet beziehen kann.
Ja. Die Welt ist einerseits in Form von Objekten geordnet; Museen haben Dinge, die sie bewahren, und diese Objekte kommen aus den Untiefen der Zeit. Und dann gibt es immer Figuren, die etwas damit zu tun haben: Menschen, die damit hantieren, darüber nachdenken, die ihnen auch wieder Sinn geben, sie wieder mit Bedeutung füllen.
Die Arbeit dieser Menschen gibt den Dingen noch einmal einen Wert.
Das war ein Ansatzpunkt für diesen Film. Dass Objekte nie für sich allein stehen, sondern immer im Kontext von Arbeit. Es muss etwas mit ihnen getan werden. Dann sind sie sozusagen würdig, gefilmt zu werden. Es ging mir ja nie um Erklären von Kunst, sondern um das Arrangieren von Kunst. Und um das Denken darüber.
Wie waren Ihre ersten Erfahrungen im Kunsthistorischen Museum?
Deprimierend. Ich kam aus Salzburg, hatte gerade angefangen, Kunstgeschichte zu studieren. Und da war es dann mehr oder weniger ständige Pflicht, in dieses Museum zu gehen. Die Architektur, in der da die Kunst (re-)präsentiert wird – ich fand sie anstrengend, sie hat mich niedergedrückt. Der imperiale Gestus, der da eingeschrieben ist, hat mich gestresst. Und das hat sich ausgedrückt durch Müdigkeit. Ich wollte mich dann immer auf diese Bänke hinlegen und dösen. Aber wenn man dann vor einem Kunstwerk steht, ist das natürlich alles wieder weg.
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