Gratulation an alle Diagonale-Preisträger*innen 2022!
Der große Diagonale-Preis für Besten Spielfilm geht an: RIMINI! Wir gratulieren Ulrich Seidl und seinem gesamten Team sehr herzlich! Weiters wurde Tanja Hauser für das beste Kostümbild in RIMINI ausgezeichnet. RIMINI ist jetzt österreichweit im Kino zu sehen!
LUZIFER von Peter Brunner erhält eine Auszeichnung für bestes Sounddesign in einem Spielfilm. Der Film startet am 22. April in den österreichischen Kinos!
FÜR DIE VIELEN – DIE ARBEITERKAMMER WIEN – von Constantin Wulff erhält auch gleich zwei Preise: Diagonale-Preis für Bestes Sounddesign in einem Dokumentarfilm sowie der Diagonale-Preis für Beste künstlerische Montage in einem Dokumentarfilm. Ab 23. September im Kino.
Der Thomas Pluch Spezialpreis der Jury für Drehbuch geht an den Eröffungsfilm der Diagonale: SONNE – von Kurdwin Ayub! Ab 9. September im Kino.
Wir freuen uns sehr und feiern mit allen Preisträger*innen! Auf bald im Kino!
PREISE & JURYBEGRÜNDUNGEN
Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark Bester Spielfilm: Ulrich Seidl für RIMINI
Begründung der Jury: „Was macht den besten Spielfilm aus? Das souveräne Zusammenspiel aller Gewerke, jedes für sich genommen preiswürdig perfekt. Unvergessliche Orte. Eine Geschichte von großer Romantik – und noch größerer Einsamkeit. Eine vom Sohn-Bruder-Vater-Sein, vom StarSein und vom Echt-Sein, vom Schwein-Sein und vom Lieb-Sein. Vom Mensch-Sein.
Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm: Dieter Pichler für FÜR DIE VIELEN – DIE ARBEITERKAMMER WIEN
Begründung der Jury: „Für das Porträt einer Institution, die soziale Gerechtigkeit mit Solidarität und Großzügigkeit vereint, für diesen präzisen Blick hinein in die Breite der Gesellschaft, in der diese Organisation immer wieder tätig wird – ob persönlicher Fall oder politische Lobby –, für die genauso subtile wie tiefgründige Artikulation dieser institutionellen Kernkompetenzen möchten wir den Preis für die beste künstlerische Montage an Dieter Pichler für den Film Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien überreichen.“
Diagonale-Preis Sounddesign der Berufsvereinigung der Filmtonschaffenden Österreichs – Filmton Austria Bestes Sounddesign Spielfilm: Manuel Grandpierre für LUZIFER.
Begründung der Jury: „Dass diese Welt eine verstörende ist, macht der Ton von Beginn an klar. Gebete werden gemurmelt, die wenigen Brocken Sprache vermischen sich mit den Lauten der Natur. Störgeräusche allenthalben, Zwie- und Selbstgespräche, am besten aber klappt die Kommunikation eigentlich mit den Vögeln und Göttern. Unterbrochen und übertönt wird diese hermetische Bergexistenz vom bedrohlichen Sound der Drohnen und Hubschrauber. Die stillen Momente sind kurz. Das Unwohlsein findet kein Ende. Die Frequenzen erzeugen ein Surren und Brummen, das uns und auch die verletzten Kreaturen dieses Films erfasst noch bevor der Körper zu reagieren und das Hirn zu begreifen vermag. Dass der Schrecken über das Ohr kommt, ist eine Binsenweisheit. In der zwischen Überwältigung und inneren Klängen wohldosierten Tongestaltung dieses Films findet die Form zum Inhalt.“
Diagonale-Preis Sounddesign der Berufsvereinigung der Filmtonschaffenden Österreichs – Filmton Austria Bestes Sounddesign Dokumentarfilm: Andreas Hamza für FÜR DIE VIELEN – DIE ARBEITERKAMMER WIEN
Begründung der Jury: „Für die Offenherzigkeit, mit der nicht nur ein Ohr für persönliche, verzwickte Lagen, sondern auch Übersetzungen in soziale und politische Kontexte gefunden werden – für das bekräftigende Echo einer inzwischen hundert Jahre alten Institution, in der Vielstimmigkeit mit solidarischer Entschlossenheit kommuniziert, möchten wir den Preis für das beste Sounddesign an Andreas Hamza für Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien überreichen.“
Diagonale-Preis Szenenbild und Kostümbild des Verbandes Österreichischer Filmausstatter*innen VÖF Bestes Kostümbild: Tanja Hausner für RIMINI
Begründung der Jury: „Hier gibt es alles und viel mehr: Cowboystiefel auf den Bühnen dieser Welt wie auch im nassen Sand, Stöckelschuhe im Schnee und im rutschigen Kellerdunkel, Badelatschen zu bräunlich-gebleachten Shorts (mit Adlerlook!) – schon das Schuhwerk erzählt die Figuren, macht sie zu souveränen, wankenden oder müden Helden. Die Kleider verselbstständigen sich: Der Seehundmantel ist mal Statussymbol, mal Sexunterlage, mal weiches Fell – die Schutzhaut eines Romantikers. Hosen werden heruntergelassen, Wänste ins Mieder gesteckt, das ‚Jacketto‘ ist perfetto, alternde Frauenkörper, dahinschmelzend im AllzweckPastell, stecken im Handumdrehen in Spitzen-BHs und Netznegligees, die ihresgleichen suchen. Zwischen Hülle und Nacktheit, Glänzen und Abbauen, zwischen Selbstblendung und Verführungslust entfaltet sich der Zustand der Gemüter. Der Preis für dieses Feuerwerk an Kostümgestaltung in RIMINI geht an Tanja Hausner.
Thomas Pluch Spezialpreis der Jury für ein Drehbuch eines abendfüllenden Kinospielfilms oder eines abendfüllenden Fernsehfilms mit besonders herausragend behandelten Aspekten: Kurdwin Ayub für SONNE
Begründung der Jury:„Ein Drehbuch am Puls der Zeit. Sehr frei erzählt und außergewöhnlich in seiner Struktur, weil es Konventionen bricht. Die Benutzung der sozialen Medien durch die Hauptfigur ist neu, aber organisch eingesetzt. Gleichzeitig sind die Charaktere präzise gezeichnet. Trotz hohem Erzähltempo gelingt es der Autorin, die Familien- und Freundschafts-Verhältnisse mit liebendem Blick zu beschreiben.“