ACHTUNG! Leider musste Lucrecia Martel aufgrund eines familiären Zwischenfalls überraschend früher aus Wien abreisen. Die Masterclass muss deswegen entfallen! Wir bedauern die kurzfristige Bekanntgabe und entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Anstelle der Masterclass gibt es die Möglichkeit ZAMA um 16:00 zum reduzierten Einheitspreis von 7€ zu sehen. Hierfür ist keine Anmeldung erforderlich.
Lucrecia Martel, geboren 1966 in Salta, Argentinien, gehört zu den wichtigsten Filmemacherinnen der Gegenwart. Sie absolvierte ihre Ausbildung bei Avellaneda Experimental (AVEX) und der Nationalen Schule für Kinematographische Experimente und Regie (ENERC) in Buenos Aires. Bereits mit ihrem ersten Spielfilm LA CINEAGA (Der Morast), der bei der Berlinale 2001 uraufgeführt wurde, präsentierte sie ihre kompromisslose Vision der Welt. Im Wettbewerb von Cannes lief 2004 ihr nächster Spielfilm, LA NIÑA SANTA (Das heilige Mädchen). Mit beiden Filmen stellte Lucrecia Martel unter Beweis, dass sie zu jenen FilmemacherInnen gehört, die vor gewagten Themen beileibe nicht zurückschrecken. Sie ermöglicht den ZuschauerInnen, in Wahrnehmungsweisen einzutauchen, in denen – wie in der Welt von Kindern – Zeit und Raum grenzenlos und elastisch erscheinen, und völlig angst- und desillusionslos erforscht sie adoleszente Sexualität, Gruppendynamiken und Klassenunterschiede.
Mit LA MUJER SIN CABEZA (Die Frau ohne Kopf)(Cannes Wettbewerb 2008) verfestigte sie ihre thematischen Faszinationen, diesmal aus der Perspektive einer Frau in der Krise. Ihr jüngster Film ZAMA hingegen, der 2017 Premiere in Venedig feierte, führt Martel und ihre ZuschauerInnen in ein Neuland. In diesem verblüffenden, dystopischen Kostümfilm, der das Genre auf den Kopf stellt, ist die Filmemacherin mit einem männlichen Protagonisten beschäftigt. Gleichzeitig arbeitet sie weiter an der Darstellung all der Konflikte und Machtspiele, die es im Hinblick auf Klasse und Rasse zu verzeichnen gibt.
Ein Markenzeichen Martels ist ihre nahezu unheimlich anmutende Handhabung von Temporalität und Raum. Ihr Gespür für kinematographischen Rhythmus spiegelt aufs Engste die Logik des Sinnes. Obwohl ihr filmisches Handwerk unverkennbar ihre eigene Handschrift trägt, beweist Martel doch mit jedem neuen Film, wie sehr sich ihr Stil kontinuierlich weiterentwickelt und sich neuen Ansprüchen stellt.
In Zusammenarbeit mit dem Verband Filmregie Österreich, Austrian Director’s Association, DrehbuchForum, GoldenPixelCooperative, der Argentinischen Botschaft in Wien, FC Gloria und dem Stadtkino im Künstlerhaus.
Quelle: Filmgarten Filmverleih