Hinweis: Während des Festivals ist die Stadtkino-Kassa nicht besetzt! Tickets für Vorstellungen nach dem Festival können entweder online auf stadtkinowien.at oder ab 7. Juni vor Ort gekauft werden.
Rodeo
Die temperamentvolle und unabhängige Julia (Julie Ledru) ist ein Technikfreak, der in feindlichen Umgebungen aufblüht und jede Situation zu seinem Vorteil nutzt. Sie hat ein Talent dafür, herablassende Männer zu betrügen, die es niedlich finden, dass sie sich für ihre gebrauchten Motorräder interessiert – und die es nicht fassen können, dass sie mit fröhlicher Hingabe davon fährt. Ihre Besessenheit von der rasanten Welt der urbanen “Rodeos” – illegale Zusammenkünfte, bei denen Motorradfahrer ihre Motorräder und ihre neuesten waghalsigen Stunts vorführen – führt zu einem zufälligen Treffen mit einer unberechenbaren Clique. Julia versucht, sich bei der ultra-maskulinen Gang zu beweisen, indem sie für ihren inhaftierten Anführer Dom Betrügereien durchführt und Botengänge erledigt. Sie findet eine überraschende Verbindung zu Doms Frau Ophélie (Antonia Buresi) und seinem Sohn – ein riskanter Schritt, der sie ins Visier nimmt. Julia ist sich nicht sicher, wem sie vertrauen kann, als der ultimative Raubüberfall ansteht.
„Eine junge Frau manövriert sich durch die Welt der illegalen Stunt-Motorradfahrten. Ein Debütfilm mit herausragendem Rhythmusgefühl und einer schwer lesbaren, aber faszinierenden Hauptfigur.“ (Kinozeit)
Bis ans Ende der Nacht
Um das Vertrauen eines Großdealers zu gewinnen, soll sich der verdeckte Ermittler Robert als Partner der trans* Frau Leni ins Milieu einschleusen lassen. Eine echte Herausforderung, denn die beiden waren früher mal ein Paar. Für Robert wird die Geschichte zunehmend kompliziert, da sich die Linie zwischen Spiel und echten Gefühlen für ihn immer mehr verschiebt. Für Leni stellt sich die Frage gar nicht, sie hat ohnehin keine Wahl, vom Erfolg der Mission hängt ab, ob sie wieder zurück ins Gefängnis muss oder nicht. Es ist ausgerechnet Victor, der Großdealer, der Robert dazu bringt, sich seinen widersprechenden Liebesgefühlen zu stellen…
Regisseur Christoph Hochhäusler (FALSCHER BEKENNER, UNTER DIR DIE STADT, DIE LÜGEN DER SIEGER) kehrt mit einem Großstadt-Thriller zurück, wie er zeitgemäßer kaum sein könnte. Seine Weltpremiere feierte der Film bei der Berlinale 2023 im Wettbewerb, Thea Ehre wurde dort für ihre schauspielerische Leistung mit dem Silbernen Bären als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Freies Kino – Kitty Kino
Anlässlich des 75. Geburtstages von Kitty Kino
KITTY KINO ist Filmemacherin, Autorin und Fotokünstlerin. Sie studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien / Abteilung Film und Fernsehen. Ihr Debütfilm KARAMBOLAGE lief bei der Berlinale 1983. Zahlreiche Kino- und TV-Filme, sowie 2 Romane folgten. 2009 erhielt sie das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Das Fotobuch KITTY KINO VIENNA / Edition Lammerhuber wurde für den Deutschen Fotobuchpreis nominiert.
PROGRAMM
BUSCHLABEE 8 Minuten Schwarz-Weiß-Experimentalfilm | 1974 Filmakademie Wien Buch, Regie und Schnitt: Kitty Kino | Kamera: Tamas Ujlaki „Ich ging einmal nach Buschlabee …“ so beginnt ein bitterböser Kinderreim aus alter Zeit. Hinterfragt wird in dieser Filmetüde, ob das pessimistische Gedicht als Metapher für die verschiedensten Lebenswege junger Menschen und deren schrittweisen Desillusionierung gemeint sein könnte.
WAHRE FREUNDSCHAFT 6 Minuten Schwarz-Weiß-Gruselfilm | 1971 Filmakademie Wien Buch, Regie und Schnitt: Kitty Kino | Kamera: Fredi Zeisel | Musik: Ervin Novak Eigentlich will der Trödler nur etwas Ordnung in seine weitläufig- vollgetrödelten Lagerstätten bringen, doch das kommt bei zwei seiner Objekte gar nicht gut an. Was wollen die beiden von ihm? Eine gruselige Verfolgungsjagd beginnt. Ein Schrecken ohne Ende, oder ein Ende mit Schrecken … ?
DIE NACHTMEERFAHRT 70 Minuten Spielfilm | 1985 ORF | Thalia Film | Uraufführung: Berlinale 1986 Buch, Regie: Kitty Kino | Kamera: Hanus Polak | Musik: Polio Brezina | Ton: Herbert Koller | Ausstattung: Elisabeth Klobassa | Kostüme: Gera Graf | Maske: Ellen Just-Hofmann | Schnitt: Charlotte Müllner | Redaktion: Werner Swossil | Produktion: ORF | Thalia-Film Darsteller: Anita Kolbert, Wilfried Scheutz, Christine Jirku, Beatrix Wipperich, Anne Mertin, Lotte Loebenstein, Joesi Prokopetz, Toni Böhm, Sibylle Kos, Maria Martina, Ernst J. Lauscher, MO „Die Nachtmeerfahrt“ ist die Geschichte des Fotomodells Lilly, dem plötzlich ein Männerbart zu wachsen beginnt. Als ihr klar wird, dass sie mit dem heimlichen Auszupfen der groben Barthaare nicht mehr nachkommt, verfällt sie in dumpfe Agonie. Ihr verheirateter Freund, der überraschend von einer Dienstreise zurück kommt, ist so geschockt, dass er nur beleidigende Sprüche zu bieten hat. Tief verletzt verlässt Lilly die Wohnung und lässt sich durch die nächtliche Stadt treiben. Nach und nach wird ihr klar, dass die Erfahrungen, die sie nun als „Mann“ macht, ihrem oft allzu passiv-angepassten Wesen neu Dimensionen eröffnen …
Der Film versucht der Geschlechts-Identität des Menschen auf den Grund zu kommen, jenseits der herkömmlichen Rollenbilder und Jahrzehnte bevor dieses Thema den heutigen Stellenwert erreicht hat.
Freier Eintritt – Karten an der Abendkassa erhältlich!
Passages
Dem deutschen Filmemacher Tomas ist am letzten Tag seines Drehs in Paris die Anspannung anzumerken. Mit pedantischer Härte erklärt er seinen Kompars*innen, wie sie ihre Hände zu halten oder mit welcher Motivation sie eine Treppe herunterzugehen haben, bis endlich die Schlussklappe fällt. Auf der Abschlussparty fällt Tomas erst in die Arme seines britischen Ehemannes Martin, dann lernt er die junge Grundschullehrerin Agathe kennen. Aus einem Tanz entwickelt sich ein Flirt, aus dem eine leidenschaftliche Nacht wird. Am nächsten Morgen erzählt Tomas Martin stolz, dass er mit einer Frau geschlafen hat. Als sich aus dem One-Night-Stand mehr entwickelt, beginnt sich die Männerbeziehung zu verändern. Es entspinnt sich eine Beziehungsgeschichte, die von Leidenschaft, Eifersucht und Narzissmus geprägt ist und in der es wenig Gespür für die Bedürfnisse der anderen gibt. Ira Sachs, bereits zum sechsten Mal zu Gast im Panorama, beweist in seinem neuesten Film einmal mehr sein Talent für genau beobachtete Beziehungsdramen. Der Wind des französischen Kinos und ein Hauch von Fassbinder umwehen die drei, deren persönliche Verletzungen die Machtverhältnisse untereinander immer wieder neu bestimmen. (Berlinale 2023)
Medusa Deluxe
Das gewagte, originelle Debüt von Drehbuchautor und Regisseur Thomas Hardiman MEDUSA DELUXE ist ein außergewöhnliches Ensemble-Drama zwischen Camp und Krimi. Nachdem ein Friseur bei einem Hairstyling-Wettbewerb tot aufgefunden wird, versuchen die verbliebenen Teilnehmer*innen, den Mord im Laufe eines temperamentvollen und absurd-komischen Abends aufzuklären. Rivalität und Misstrauen erfasst die Gruppe, als die Vermutung wächst, dass jemand durch das gewaltsame Ausschalten der Kandidat*innen den Wettbewerb zu manipulieren versucht. Hardimans extravaganter Krimi glänzt durch die atemberaubende Kameraarbeit des für den Oscar-nominierten Robbie Ryan (The Favourite), die elektronische Musik von Koreless und die spektakulären Haardesigns des renommierten Stylisten Eugene Souleiman.
Backlash: Misogyny in the Digital Age
Die kanadische Botschaft und Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa lädt zu einer Vorstellung des Films BACKLASH bei freiem Eintritt ein! Film und Gespräch mit Filmemacherin Guylaine Maroist im Anschluss auf Englisch!
You are invited by the Embassy of Canada to Austria and the Organization for Security and Cooperation Europe (OSCE) to the screening of the movie BACKLASH in presence of Canadian filmmaker Guylaine Maroist.
About the Film
In fall 2017, the MeToo hashtag shook the planet, sparking an unprecedented wave of sexual assault accusations in the Western world. Today, the storm of virulent misogyny is raging on, flooding our screens with harassment, defamation, lynching, sextortion, the sharing of intimate photographs, rape and death threats. . . According to the UN, 73% of women are abused online.
The feature-length documentary „Backlash: Misogyny in the Digital Age“ follows four women and one man whose lives have been ransacked by online violence: Laura Boldrini, the most harassed female politician in Italy; Kiah Morris, an African-American politician in the state of Vermont who resigned following severe harassment and threats from rightwing extremists; Marion Séclin, a French YouTuber who received more than 40,000 sexist messages, including rape and death threats; Laurence Gratton, a young teacher in Quebec who was harassed for more than five years by a former colleague; and Glen Canning, the father of Rehtaeh Parsons, a young girl who took her own life after photos of her rape were spread online.
Die sechs voneinander unabhängigen Episoden beschäftigen sich allesamt mit den Themen Rache und Vergeltung. Rache ist süß, heißt es, aber in der argentinischen Wutbürger-Eskalation ist Rache tödliches Elixier. Hier bedeutet Rache Flugzeugabsturz, Autoexplosion oder Tod durch Rattengift. Harmlose Überholmanöver auf der einsamen Landstraße steigern sich zu tödlichen Duellen, falsche Strafzettel können Berge der Wut versetzen, eine heimliche Affäre verwandelt ein Hochzeitsfest in eine Eifersuchtshölle. Der erfolgreichste argentinische Film der letzten Jahre braucht einen Vergleich mit amerikanischen Produktionen a la Tarantino oder Coen-Brüder wahrlich nicht zu scheuen. Wo bürokratische Systeme zulasten des Bürgers entgleisen, wo die korrupte Staatsmacht in den Dienst der ohnehin schon Privilegierten tritt, schlägt die Stunde jener, die sich das eben nicht mehr so einfach gefallen lassen…
FREIES KINO goes UNDER the RADAR – Festival Eröffnung mit Filmprogramm
Als Gast des Freien Kinos präsentiert UNDER_the_RADAR – das internationale Festival für Animation und experimentelle Medienkunst – den Auftakt seiner 12. Ausgabe.
Das englischsprachigen Event, eröffnet mit dem ersten von 10 Wettbewerbsprogrammen, in welchem auch hervorragende neue Arbeiten von Filmschaffenden aus Österreich gezeigt werden.
In der Kombination nationaler und internationaler Produktionen wurden Filme zusammengestellt, welche ein breites Spektrum an Einblicken in die Vielfalt von Animationskünstler*innen und experimentell arbeitenden Filmschaffenden, ermöglichen. Im Festival werden sowohl Werke von jungen und weniger erfahrenen Filmemacher*innen, wie auch Produktionen von langjährig etablierten Künstler*innen gezeigt. Bei einigen der neuen Arbeiten freuen wir uns, deren Weltpremiere ankündigen zu dürfen. Die Filmauswahl und weitere Aktivitäten von UNDER_the_RADAR 2023 sind auf der website www.under-radar.com zu finden.
Am 23. April 2023 werden um 16:00 in der FACTORY im Künstlerhaus die Preisträger des Festivals präsentiert.
Neben dem Wettbewerb wird bis dahin eine Woche lang ein reichhaltiges und hochwertiges Programm angeboten.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
17.04.2023
20:00 Stadtkino im Künstlerhaus – Festival Opening / Competition 1
Freies Kino: Personale Claudia Larcher
25. April 20:30 bei freiem Eintritt! Zählkarten sind an der Abendkassa erhältlich.
Die Bildende Künstlerin und Filmemacherin Claudia Larcher widmet sich in ihrem Werk unabhängig vom Medium der Auseinandersetzung mit Architektur und den Spuren von Geschichte und Erinnerung, die bestimmte Orte durchziehen. Ihre künstlerische Praxis umfasst Fotocollagen, ortsspezifische Videoanimationen und Mixed-Media-Installationen. Viele ihrer bewegten Bilder sind digitale Erkundungen von Innenräumen, in denen Menschen abwesend sind, aber dennoch präsent bleiben. Ihre Arbeiten wurden international in Ausstellungen, Kinos und auf Filmfestivals gezeigt, darunter Anthology Film Archives NYC, Museum of the Moving Image NYC, Slought Foundation Philadelphia, Calouste Gulbenkian Foundation Lissabon, Centre Pompidou Paris, Museum für zeitgenössische Kunst Roskilde, Ars Electronica Festival Linz, Kunsthalle Wien, Viennale, Ann Arbor Film Festival, Vienna Shorts, Tokyo Wondersite Japan und Manifesta 13. Larcher hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Preis der Kunsthalle Wien 2008, den Outstanding Artist Award des Bundeskanzleramts 2016, den Kulturpreis Vorarlberg 2018 und den Hilde Goldschmidt Preis 2019. Derzeit lebt und arbeitet sie in Wien.
Moderation Daniel Hadenius-Ebner, Festivaldirektor Vienna Shorts
Das Video „Points Lines Planes“ ist ein unveränderter „one take shot“ von Claudia Larcher, aufgenommen am 14. Juli 2016 von 15:00 bis 15:16 Uhr vom Ufer der Upper Bay in New York City. Es zeigt ein kurzes Gewitter, das den Ort visuell verändert. Die Kombination von Bild und Ton von Constantin Popp eröffnet neue Interpretationsebenen und dramatische Wendungen, wodurch die Interaktion zwischen Wetterphänomenen und städtischen Landschaften erforscht wird.
HEIM | Videoanimation, 11 min 40 sek, Stereo | Österreich 2008
Regie, Sound: Claudia Larcher
Ein ganzes Haus wird besichtigt, vom Dachboden bis zum Keller. Das ganze Reservoir einer kleinbürgerlichen Provinzidylle offenbart sich in Claudia Larchers Videoanimation in Form von Fotos und Laufbild, montiert zu einem scheinbar unendlichen Panoramaschwenk. Im Hintergrund dröhnt die Tonspur und fördert Unbehagliches, Unheimliches zutage.
DRAMATIS PERSONAE | Video, 4 min, Stereo | Sri Lanka 2019
Regie, Sound: Claudia Larcher
Hans Belting argumentiert, dass mediale Gesichter das natürliche Gesicht in der Öffentlichkeit verdrängt haben und das Publikum mit Gesichtsklischees bedient wird. In Larchers Video tragen Angestellte und Besucher*innen der one world foundation reglos geschnitzte Emoji-Masken, welche ihre Identitäten verschleiern und an August Sanders‘ Porträts erinnern. Die Masken sind kulturell und gesellschaftlich kontextlos und ersetzen die natürlichen Gesichter.
POSTALPS | Video, 4 min 55 sek, Stereo | Österreich 2019
Regie, Sound: Claudia Larcher
Das Video „#postalps“ untersucht kritisch den Alpentourismus und die damit einhergehende massive Bauweise von Schilift- und Beschneiungsanlagen sowie Erlebnisarenen. Diese Maßnahmen sind ressourcenintensiv und führen zum Verschwinden von Bauern und Nutztieren sowie zum Massentourismus in infrastrukturarmen Regionen. Angesichts der fortschreitenden Erderwärmung erscheinen sie unverantwortlich. Das Video zeigt Szenen der alpinen Gegenwart und stellt die Frage nach der Rechtfertigung der Investitionen in die Unterhaltungsindustrie und ihre Auswirkungen auf Mensch und Natur.
SELF | Videoanimation, 8 min, 5.1 Sound | Österreich 2015
Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Constantin Popp
Eine Kamerafahrt über das größte menschliche Organ wird zur Reise entlang einer unheimlichen Körperlandschaft mit falschen Verlängerungen und unmöglichen Ausdehnungen. Es surrt, rauscht, pluckert, im Hintergrund ein Wispern. Poren, Fältchen und Adern sind zum Greifen nah, doch Innen und Außen verschwimmen bis zur völligen „Verflüssigung“ des Bildes. Eine visuelle Erzählung über die Fragilität des Selbst und genetische Mutationsphantasmen. Skin-Horror vom Feinsten.
PAUSE/ Interview mit Daniel Ebner (Director Vienna Shorts)
Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Constantin Popp
Die Kamera gleitet dicht an einer weißen Wand entlang, deren Textur scheint sich förmlich in den Film einzuschreiben. Dann eine offene Türe, leerer Raum, weite Hallen: unbestimmt in Verwendung oder baulicher Intention. Im Zusammenspiel mit der präzisen Soundebene evozieren die Nicht-Orte Emotionen. Und auch die Wände geraten in Bewegung, bevor der animierte Raumkomplex zurück zu seinem Ausgang und damit ins Meta-Nichts entschwindet.
EVERYTOWN | Videoanimation, 1 min 43 sek | Österreich 2007
Regie, Animation: Claudia Larcher
Der Kurzfilm „Everytown“ von Claudia Larcher ist ein faszinierender Blick in die Vergangenheit und die Zukunft zugleich. Der Film setzt sich mit futuristischen Modellen aus Wissenschaft, Literatur und Film zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander und analysiert, wie sich diese Modelle auf die heutige Gegenwart übertragen lassen. Der Film ist in Form eines Trailers gestaltet und zeigt, wie Architektur, politische Systeme, öffentlicher Verkehr und Energiegewinnung sich in den letzten hundert Jahren entwickelt haben und wie sie sich in der Zukunft weiterentwickeln könnten.
COLLAPSING MIES | Videoanimation, 7 min, Stereo | Österreich 2020
Regie, Animation: Claudia Larcher | Sound: Alexander J. Eberhard
Das architektonische Konzept des „fließenden Raums“ ins flüchtige Bewegtbild übersetzend kreiert Claudia Larcher aus Fotofragmenten Mies’scher Bauwerke einen Raum, der sich kontinuierlich neu erschafft und auflöst. Eine künstlerische Annäherung an die Paradigmen modernistischer Architektur, die die Leitideen von Transparenz und Formreduktion zum Einsturz bringt.
THE ARTIST IN THE MACHINE | Videoanimation, 3 min 26 sek, Stereo | Österreich 2022
Regie: Claudia Larcher und KI | Sound: KI
Als ihren „Artificial Assistant“ bezeichnet Claudia Larcher die KI, die ihre analoge Collageserie „Baumeister“ digital analysierte und daraus diesen Film generierte. Ob Urheber oder dienstbarer Geist – die Maschine lässt Architekturskizzen biomorph wabern und belebt (d.h. animiert) starre Formen. Die japanischen Metabolisten, die die fließende Erneuerung ihrer Bauten, das organische Wachsen, Verformen und Vergehen von Architektur forderten, hätten an „The Artist in the Machine“ Gefallen gefunden.
In der aktuellen Ausstellung ON THE ROAD AGAIN ist bis 21. Mai 2023 Larchers Arbeit “Me, Myself and I” zu sehen, die mithilfe von KI entstanden ist.