Whatever happened to Gelitin


 

Angela ChristliebÖsterreich 2016 / 82 min

WHATEVER HAPPENED TO GELITIN

Galerist Salvatore Viviano und Regisseurin Angela Christlieb begeben sich auf die Suche nach dem verschollenen Künstlerkollektiv Gelitin, das seit den 1990er-Jahren immer wieder in extravaganten Aktionen und Installationen die Grenzen des "guten Geschmacks" zerschmettert. Interviews mit alten Weggefährt/ innen und Künstlerfreund/innen in den USA, Europa und Asien werden mit anarchisch montiertem Gelitin-Archivmaterial verknüpft: intensiv, transgressiv, experimentell, grellbunt, witzig und virulent.

TEXT SIXPACKFILM

Der Künstler Liam Gillick hat sie nicht gesehen. Auch Regisseur John Waters weiß nicht, wo sie geblieben sind. Der Filmemacher Tony Conrad hat zwar so seine Theorien, verrät diese aber nicht. Verschwunden sind nämlich die vier Mitglieder der österreichischen Künstlergruppe Gelitin (Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither, Tobias Urban). Salvatore Viviano, Künstler, Galerist und zeitweilig Mitwirkender in Gelitin-Performances, begibt sich auf die Suche nach der lustigsten Boy Group der Welt, befragt Künstler, Galeristen, Museumsleute, stets ein imposantes Mikrofon in der Hand, nach ihrem Verbleib. Die (fiktive) Recherche bildet das narrative Gerüst in diesem Film von Angela Christlieb, der das anarchische Treiben Gelitins im Parforceritt durchquert. Das Quartett wurde bekannt mit ebenso grenzgängerischen wie bildstarken Performances, Skulpturen, Installationen und Fotoarbeiten. Da wälzt man sich lustvoll im Matsch, lädt das Publikum zur Kunstzerstörung ein, inszeniert Modefotografie, bei der Stofftiere an Hoden befestigt werden, lässt nackt, mit Quasten auf den Pobacken, die Hüften kreisen oder diskutiert darüber, welche Ausscheidung des "Kackabets" – Buchstaben aus Kot – nun von welchem der vier stammt. "Unsere Welt versucht, die Dinge zu rationalisieren", analysiert der Galerist Christian Meyer an einer Stelle, "von Gelitin wird dieser Ansatz bewusst verweigert." Christliebs Arbeit lebt nicht nur vom dicht montierten Archivmaterial, das durch die musikalische Ebene rhythmisiert und intensiviert wird, sondern auch von den Erzählungen und Beobachtungen der Interviewpartner. Wenn etwa der Galerist Leo Koenig meint, dass er angesichts Gelitins Kunst bisweilen Lust bekomme, sich zu entkleiden oder der Künstler Tom Sachs gesteht: "Ich wünschte, mein Leben wäre 10 Prozent mehr Gelitin!" Ein Verlangen, das nach dem Sehen dieses Films wohl viele teilen. (Nina Schedlmayer)

Informationen

Originaltitel
Whatever happened to Gelitin
Deutscher Titel
Whatever happened to Gelitin
Länge
82 min
Farbe
Farbe
Filmformat
DCP
Bildformat
1,78 (16:9)
Drehbuch
Angela Christlieb
Darsteller
Salvatore Viviano, John Waters, Liam Gillick, Agnes Husslein-Arco, Christian Meyer, Tom Sachs
Schnitt
Angela Christlieb
Musik
XTMPLX, Japanther, Philipp Quehenberger, Maehl Schuyler, Psychic TV, Tankris, Blueblut, Trafo
Verleih
sixpackfilm

Informationen

Originaltitel
Whatever happened to Gelitin
Deutscher Titel
Whatever happened to Gelitin
Länge
82 min
Farbe
Farbe
Filmformat
DCP
Bildformat
1,78 (16:9)
Drehbuch
Angela Christlieb
Darsteller
Salvatore Viviano, John Waters, Liam Gillick, Agnes Husslein-Arco, Christian Meyer, Tom Sachs
Schnitt
Angela Christlieb
Musik
XTMPLX, Japanther, Philipp Quehenberger, Maehl Schuyler, Psychic TV, Tankris, Blueblut, Trafo
Verleih
sixpackfilm
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