Sergei LoznitsaUkraine 2015 / 74 min
Im August 1991 versuchen kommunistische Hardliner den damaligen Präsidenten der UdSSR aus dem Amt zu putschen und scheitern. Kurz darauf zerfällt die Sowjetunion, gründet sich die russische Föderation. In Leningrad versammeln sich die Menschen auf den Straßen und Plätzen, Informationen sind rar, die Ratlosigkeit groß; präventiv kann man ja schon mal Barrikaden bauen und streiken. Loznitsa montiert seinerzeit entstandenes Material mit bewährter Zurückhaltung und konzentriert sich auf die Gesichter; man lernt: Im Moment ihres Geschehens ist Geschichte banal und du und ich sind auch durch bloßes Herumstehen daran beteiligt.
Anschließend Gespräch mit Sergei Loznitsa (Regisseur), Yustyna Kravchuk (Film- und Medienwissenschaftlerin), Oksana Sarkisova (Direktorin des Verzio International Human Rights Documentary Film Festival, Budapest, Bettina Henkel (Leiterin des Medienlabors an der Akademie der bildenden Künste Wien)
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