Sofia CoppolaFrankreich, Japan, USA 2006 / 123 min
1768. Die österreichische Erzherzogin Marie Antoinette gelangt an den Hof von Versailles, um den französischen Dauphin zu heiraten. Zunächst noch amüsiert, passt sie sich der unbehaglichen Etikette an. Den Vollzug der Ehe schiebt Ludwig hinaus; frustriert gibt Marie Antoinette sich royalem Nichtstun hin. Erst als sich doch noch ein Thronfolger einstellt, wird »die Österreicherin« von den Hofschranzen akzeptiert. An politischen Vorgängen desinteressiert, beginnt sie eine Affäre mit einem schwedischen Adligen. Dass die öffentliche Meinung sich im Vorfeld der Französischen Revolution gegen sie richtet, ignoriert Marie Antoinette … »Ich finde sie entzückend. Sie sieht aus wie ein Törtchen.« Helle Farben in Pastelltönen bestimmen die Staatsroben der »Fashion Queen« Marie Antoinette, während das »Traumkleid« der selbstbewussten Hofmätresse du Barry in einem kräftigen Blau gehalten ist. Die authentischen Kleiderschnitte werden konterkariert durch anachronistische Accessoires. Sofia Coppola und Milena Canonero ging es nicht darum, die Epoche historisch exakt abzubilden. Vielmehr dürfen sich Stil-Ikonen und »Shopping Queens« der Gegenwart in Marie Antoinette widergespiegelt sehen.
(Berlinale '17)