Edoardo WinspeareItalien 2008 / 100 min
Anfang der 90er-Jahre kehrt der Richter Ignazio nach Lecce zurück, nachdem er mehrere Jahre in Mailand gelebt hat. Hier trifft er Lucia wieder, in die er seit der Kindheit verliebt ist. Sie hat ein Kind und arbeitet in einem Parfümgeschäft. Doch der Schein trügt, denn eigentlich ist sie die rechte Hand eines der Bosse der Sacra Corona Unitá. Als Ignazio ihre Zugehörigkeit zum kriminellen Milieu entdeckt, wird sein Berufsethos auf die Probe gestellt.
Winspeare hat in verschiedenen Interviews darauf hingewiesen, dass der Aufstieg der Sacra Corona Unitá in Apulien in den 80er-Jahren sich wie ein Schock darstellte, der eine bis zu diesem Zeitpunkt von organisierter Kriminalität verschonte Region erfasste, in der Frauen in Führungspositionen eine große Rolle spielten. Winspeare dreht aber keinen Politthriller, sondern ein Melodram über eine unmögliche Liebe in einer korrupten Gesellschaft.
Markus Vorauer (Filmwissenschafter, Professor an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich)