Kore-eda HirokazuJapan 2004 / 141 min
Das Ende der traditionellen Familie markiert den Beginn einer neuen: Vier kleine Kinder, zwischen vier und zwölf, bewohnen mit ihrer exzentrischen, jungen Mutter, ohne je zur Schule zu gehen oder auch nur das Haus zu verlassen, ein kleines Apartment in Tokio. Eines Tages, irgendwann im Herbst, finden sie Geld auf dem Tisch - und einen Brief, in dem die Mutter knapp erklärt, "für eine Weile weggehen" zu müssen. Sie wird Wochen später wieder auftauchen, mit Geschenken diesmal, und sie wird wieder verschwinden. Weihnachten verbringen die Kinder allein. (...) Der Film geht auf eine wahre Begebnheit zurück. Regisseur Hirokazu Kore-eda greift nur deren Struktur auf, nimmt das Ereignis als Basis für eine filmische Fantasie über die jugendliche Weltsicht. Dabei meidet der Filmemacher allen simplen Moralismus, vielmehr bestimmt die kindliche Perspektive seinen Film. (Stefan Grissemann)