Susan SontagSchweden 1971 / 97 min
Auch Sontags nächster Film entstand in Schweden. Zwei Paare. Zuerst Karen und Peter. Ihre Beziehung ist von Kälte und Abweisung geprägt. Ihre sechsjährige Tochter leidet an Schizophrenie und hat sich in Stummheit abgeschlossen. Das zweite Paar: Lena und Martin. Sie sind seit fünf Jahren geschieden. Lena ist Schauspielerin, Martin ein ausgebrannter Theaterregisseur. Martin hat sich auf eine Insel zurückgezogen und kümmert sich um den ehemaligen Ballettstar Carl, für dessen psychische Zerrüttung er sich irgendwie verantwortlich fühlt. Gemeinsam mit Lena reist Karen auf die Insel, in der Hoffnung, ihren Mann wiederzugewinnen. Etwas Unaussprechbares liegt wie ein Fluch über den Akteuren; eine seltsame Atmosphäre – zwischen Unruhe und Lethargie; immer kurz vor Einbruch (oder Ausbruch) von Gewalt. Susan Sontag sah den Film als "a winter's tale shot in late summer – far north." Gedreht in Schwarzweiß erscheint die Jetzt-Zeit des Films nicht als Resultat einer Vorgeschichte, sondern selber wie die Vorgeschichte von Ereignissen in der Zukunft.
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