Lana Wachowski, Lilly WachowskiUSA 1996 / 108 min
Ein Mafiafilm mal ganz anders: Dieses Mal sind nicht die Mafiosi in der Hauptrolle, sondern eine ihrer Frauen und eine Nachbarin. Die eine saß fünf Jahre im Knast, die andere ist ebensolange eine ‘Gefangene’ ihres Mannes und möchte ebenfalls die Freiheit. Die schöne Violet verliebt sich Hals über Kopf in Corky, die gerade nach fünf Jahren aus dem Gefängnis gekommen ist. Um einen Neuanfang zu starten benötigen die beiden allerdings dringend Geld. Gemeinsam schmieden sie einen riskanten Plan.
Man kann sich eine Welt ohne „Matrix“ eigentlich kaum mehr vorstellen. Der Film aus dem Jahr 1999 revolutionierte die Filmlandschaft und platzierte die Wachowski-Geschwister als die neue Generation von Filmemacher*innen im Mainstream. Ihre Filme sind geprägt von aufwendigen Computer Effekten, Actionszenen und elaborierten Worldbuilding. Aber bevor die Wachowskis zu den mit Abstand erfolgreichsten Regie-Schwestern der Welt wurden, bevor Keanu Reeves mit Sonnenbrille und Ledermantel die Welt rettete, gab es „Bound“. Ein knackiger, höchst spannender Low-Budget-Thriller mit zwei starken Protagonistinnen (Jennifer Tilly und Gina Gershon) im Fokus, die aus einer miesen Situation ausbrechen und ein neues Leben abseits der Ketten männlicher Gangster Barone führen wollen – frei, selbstbestimmt und vor allem: mit viel Geld im Kofferraum! "Bound" war kein großer Erfolg, als er in den Kinos lief, er hat jedoch im Laufe der Jahre eine Wiederbelebung erfahren. Besonders in der LGBTQ+-Community wurde der Film für die Darstellung lesbischer Charaktere gefeiert. Die Wachowskis deuteten in ihrem Debütfilm viele Themen an, die sie in ihrem OEuvre als Trans-Filmemacherinnen weiter erforschten. (Text Kino und Krawall)