Close


Was, wenn junge Menschen herausfinden, dass sie anders sind und anders lieben? Der belgische Filmemacher Lukas Dhont geht in CLOSE dieser Frage nach: Seine sensibel beobachtete und eindringlich inszenierte Adoleszenz-Geschichte stellt dabei zwei 13-jährige Jungs ins Zentrum, die eigentlich beste Freunde sind. In der Schule und in ihren Cliquen werden die beiden aber zunehmend mit ihren Unsicherheiten beim Entdecken der eigenen Sexualität konfrontiert – mit tragischen Konsequenzen.

Dear Future Children


Drei Länder, drei Konflikte, drei Frauen und ein ziemlich ähnliches Schicksal: Tränengas und Gummigeschosse, Wasserwerfer und tödliche Dürre, Regierungen, die nicht zuhören wollen und eine junge Generation, die zurecht wütend ist. Doch sie haben nicht vor aufzugeben: weder Hilda, die in Uganda für die Zukunft unserer Umwelt kämpft, noch Rayen oder Pepper, die in Santiago de Chile und Hongkong für mehr soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf die Straßen gehen. Sie kämpfen weiter. Für ihre und unsere zukünftigen Kinder.

Camino Filmverleih

Das Mädchen und die Spinne


Lisa zieht aus der WG mit Mara aus, um künftig allein zu wohnen. An den beiden Umzugstagen und in der Nacht dazwischen geht vieles zu Bruch, anderes renkt sich ein. Der Film ist filigran und geometrisch aufgebaut wie das Netz der titelgebenden Spinne. Er spielt fast ausschließlich in Innenräumen und wirkt damit unwillkürlich auch wie ein Resümee der Pandemiezeit mit ihren Paradoxien. Der Wechsel von einer Bleibe in die andere und die Energie, die freigesetzt wird, wenn eine Geschichte endet und eine neue beginnt, versetzen das Figurenensemble in einen besonderen Aggregatzustand. Das Resultat ist eine Art Jam Session, bei der auch Totemtiere eine Rolle spielen. „Als halte eine geheime Kraft die Dinge zusammen“, wie es einmal heißt. Dieser Magnetismus wird erzeugt durch die organische Art des Filmemachens der Brüder Zürcher. Kadrierung, Perspektive und Tiefenschärfe sind wesentliche Bestandteile ihrer Filmsprache. Motive und Figuren werden in rasantem Tempo montiert. Zwischen Bewegungen, Blicken, Geräuschen, Farben und Details herrscht ständige Spannung: Alle diese Elemente stützen sich gegenseitig wie die Karten in einem schwindelerregend hohen Kartenhaus.

Berlinale

Das Fieber


Das Fieber zeigt den Kampf gegen Malaria in Ostafrika als Fallstudie kolonialer Unterwerfung, Profitgier und mutiger Selbstbestimmung.

Malaria hat mehr Menschen getötet, als alle Krankheiten und Kriege dieser Erde zusammen. Nun brachte Covid-19 die Welt zum Stillstand, aber der Malaria-Parasit wütet unbeachtet weiter: Als Folge des globalen Lockdowns wird er südlich der Sahara dieses Jahr eine Million Menschen töten – doppelt so viele wie sonst Jahr für Jahr. Black Lives Don´t Matter?

Was wäre, wenn eine Heilpflanze den ältesten Parasiten der Menschheit besänftigen und tausende Menschenleben retten könnte? Tag für Tag? Der Widerstand ist bezeichnend: Pharmakonzerne fürchten um ihre Profite. Großspender wie die Gates Stiftung propagieren kommerzielle High-Tech-Lösungen. Sie wollen koloniale Muster fortschreiben und sich am geplünderten Kontinent weiter bereichern. Nicht einmal die Malaria-Expert*innen der WHO – von weißen Philantropen und deren Marktstrategien längst entmachtet – setzen sich für lokale Lösungen ein.

Das Fieber verweigert den ewig gleichen Blick auf afrikanisches „Leid“. Der Film folgt drei ostfrikanischen Protagonist*innen, die auf Selbstbestimmung insistieren. Ihre Arbeit an lokalen Lösungen könnte Millionen Menschenleben retten – vor Malaria und vielleicht vor anderen globalen Pandemien.

TRAILER

pooldoks filmproduktion

Zu ebener Erde


Man sieht sie und gleichzeitig sieht man sie nicht: Wohnungslose Menschen sind oft unsichtbar für den Rest der Welt. In der dokumentarischen Langzeitbeobachtung ZU EBENER ERDE werden einige von ihnen aus nächster Nähe porträtiert und ihr nahezu ungeschütztes Leben auf den Straßen Wiens erfahrbar gemacht.

Navigator Film

Call Me By Your Name


Mit seinem neuen Film CALL ME BY YOUR NAME bringt Luca Guadagnino eine sinnlich-transzendentale Geschichte über die erste Liebe auf die große Leinwand, basierend auf André Acimans gefeiertem Roman.

Der altkluge 17-jährige Elio Perlman (Timothée Chalamet) genießt den norditalienischen Sommer des Jahres 1983 auf der im 17. Jahrhundert errichteten Villa der Familie. Seine Zeit verbringt der italoamerikanische Junge damit, klassische Musik zu spielen und zu transkribieren, zu lesen und mit seiner Freundin Marzia (Esther Garrel) zu flirten. Mit seinen Eltern ist Elio eng verbunden. Sein Vater (Michael Stuhlbarg), ein angesehener Professor, hat sich auf die griechisch-römische Kultur spezialisiert. Elios Mutter Annella (Amira Casar) arbeitet als Übersetzerin. Gemeinsam bringen sie ihrem Sohn die Errungenschaften der Hochkultur nahe und bereiten ihm ein sorgenfreies Leben mit allen Vorzügen. Dank seiner Weltklugheit und seiner intellektuellen Begabungen wirkt der Junge nach außen bereits wie ein Erwachsener, doch dem Anschein entgegen ist Elio in mancherlei Hinsicht durchaus noch sehr unerfahren – besonders in Herzensangelegenheiten.

Eines Tages trifft der 24-jährige amerikanische Doktorand Oliver (Armie Hammer) als neuer Sommer-Praktikant von Elios Vater auf der Villa ein. Inmitten jener prächtigen, sonnengetränkten Szenerie entdecken Elio und Oliver die berauschende Schönheit aufblühenden Verlangens im Verlauf eines Sommers, der ihre Leben für immer verändern wird.

Sony Pictures

Manchester by the Sea


Wenn du alles gibst und doch die, die du liebst, nicht beschützen kannst… was macht das mit dir – als Mensch?

Lee Chandler (Casey Affleck) ist ein schweigsamer Einzelgänger, der als Handwerker eines Wohnblocks in Boston arbeitet. An einem feuchtkalten Wintertag erhält er einen Anruf, der sein Leben auf einen Schlag verändert. Das Herz seines Bruders Joe (Kyle Chandler) steht still. Nun soll Lee die Verantwortung für seinen 16-jährigen Neffen Patrick übernehmen. Äußerst widerwillig kehrt er in seine Heimat, die Hafenstadt Manchester-by-the-Sea, zurück. Doch ist Lee dieser Situation und der neuen Herausforderung gewachsen? Kann die Begegnung mit seiner (Ex-) Frau Randi (Michelle Williams), mit der er einst ein chaotisches, aber glückliches Leben führte, die alten Wunden der Vergangenheit heilen?

Kenneth Lonergan erzählt in ruhigen und starken Bildern mit einem herausragenden Casey Affleck (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford, Gone Baby Gone) in der Rolle des Lee Chandler wie es ist, wenn normalen Menschen schier Unfassbares passiert.

Die Geschichte ist komplex und tiefgründig und die Akteure erwidern die Einladung mit nuanciert subtilem Spiel. Geboten werden keine einfachen Lösungen, die gibt es im Leben ja auch nicht, geboten wird schlicht ein wahrhaft großer Film. Viennale.at

Universal

Meine keine Familie


Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie, – das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs, der größten Kommune in Europa, die vom Wiener Aktionisten Otto Mühl Anfang der 70er Jahre gegründet wurde. Der Regisseur Paul-Julien Robert, der in diese Kommune hineingeboren wurde, begibt sich in MEINE KEINE FAMILIE auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?

Contagion


Ein Kontakt. Ein Moment. Und ein tödliches Virus wird übertragen. Als Beth Emhoff (Gwyneth Paltrow) von einer Geschäftsreise aus Hongkong nach Minneapolis zurückkehrt, führt sie ihr Unwohlsein auf den Jetlag zurück. Zwei Tage später stirbt sie an einem ansteckenden Virus. Auf der Intensivstation erfährt ihr trauernder Ehemann (Matt Damon) fassungslos, dass die Ärzte die Ursache nicht kennen. Bald zeigen andere Patienten dieselben merkwürdigen Symptome: trockener Husten und Fieber, dann Krämpfe, Gehirnblutungen… und schließlich der Tod. In Minneapolis, Chicago, London, Paris, Tokio und Hongkong steigt die Zahl der Fälle rasant – aus einem werden vier, dann 16, dann Hunderte, Tausende: Die Infektion kennt keine Grenzen, weil unser Alltag aus zahllosen menschlichen Interaktionen besteht.
Der Standard

Michael


Michael beschreibt die letzten fünf Monate unfreiwilligen Zusammenlebens des 10jährigen Wolfgang und des 35jährigen Michael.

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